Freue dich, und sei dankbar für jeden Wandel
Erst seit dem 13. Jahrhundert wurde Neuseeland, Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke, wie es die Maori nennen – allmählich von Pazifikvölkern besiedelt, die wir heute Maori nennen.Und mit ihnen kam die faszinierende Maori Kultur des Tattoo.
Die Geschichte
So wie für viele polynesische Völker hat die Tätowierung eine lange Tradition bei den Maori.
Voller Stolz erhalten junge Menschen eine Tätowierung, wenn sie erwachsen werden. Die Muster geben Auskunft über Stammeszugehörigkeit und Rang. Männer tragen sie im ganzen Gesicht, auf Oberschenkeln und Gesäß, Frauen vor allem auf den Lippen und am Kinn.
Eine alte Legende erzählt, wie die Kunst des Tätowierens auf die Erde kam und in der Maori Kultur eine Heimat fand.
In den ersten Tagen lag Mataora, ein Häuptling, unruhig auf seiner Matte und träumte von weißen Gesichtern und heller Haut. Als er aufwachte, sah er eine Gruppe Turehu, Feengestalten, in seiner Hütte. Sie alle hatten lange, helle Haare und schmale Nasen. Sie kamen aus der Unterwelt. „Wer bist du?“, fragten sie ihn. „Ein Gott oder ein Mensch? Wir können es nicht erkennen, denn die Muster in deinem Gesicht sind nur aufgemalt.“
Mataora wunderte sich über die Frage. Er bot ihnen Essen an. Dann fingen sie an zu tanzen. Mataora schaute ihnen zu, wie sie herumwirbelten, und ihm wurde ganz schwindlig. Eine der Turehu war besonders hoch gewachsen und hatte hell schimmernde Haut. Sein Herz fing an zu glühen, als er sie betrachtete. Schließlich bat er sie, bei ihm zu bleiben und mit ihm zu leben, als die anderen zurück in die Unterwelt kehrten.
Sie lebten lange Zeit glücklich miteinander. Eines Tages jedoch war Mataora in schlechter Stimmung, und er schlug seine schöne Frau. Noch in derselben Nacht verschwand sie.
Mataora war verzweifelt, er bereute sein Handeln und vermisste sie sehr. Also machte er sich auf die Suche, bis er zum Haus der vier Winde kam, wo er in die Unterwelt hinabstieg. Es war ein weiter Weg. Schließlich erreichte er ein kleines Dorf, wo ein betagter Mann, Ue-Tonga, der Vater seiner geliebten Frau, saß. Vor ihm auf dem Boden lag ein junger Mann, und Ue-Tonga schnitt mit einem knöchernen Messer Linien in sein Gesicht, die er mit Pigmenten füllte. Mataora war entsetzt und schrie auf.
„Komm näher“, befahl der Alte und wischte die aufgemalte Farbe von Mataoras Gesicht. „Siehst du, wie nutzlos dein gemaltes Moko ist. Lege dich nieder, ich mache dir ein neues.“
Das erste Maori Tattoo
Als der Schmerz Mataora übermannte, fing er an zu singen. Er sang für seine Frau und rief ihren Namen. Sie kam herbei und war überglücklich, ihn hier zu sehen. Als die Tätowierung in seinem Gesicht fertig und die Wunden verheilt waren, wollte Mataora mit seiner Frau in die Oberwelt zurückkehren. Ihr Vater aber sagte: „Ich habe gehört, dass in der Oberwelt manche Männer eine Frau schlagen. Meine Tochter bleibt hier.“ Mataora war beschämt und versprach: „Das war in der Vergangenheit. Von nun an will ich dem Guten folgen wie hier in der Unterwelt. Schau das Moko in meinem Gesicht, das nicht abgewischt werden kann. So stark ist mein Sehnen nach Frieden und Liebe.“
So durften sie beide in die Oberwelt gehen. Sie lebten glücklich miteinander und Mataora lehrte die Menschen die Kunst der Tätowierung, die nicht abgewaschen werden kann.
Botschaft des Maori Tattoo
Mataora sagt zu dir: „Trage stolz die sichtbaren Zeichen deiner Veränderung. Jeder Entwicklungsschritt in deinem Leben hinterlässt Spuren in deinem Gesicht. Freude und Glück lassen sich daran ablesen, aber auch Leid und Kummer. Schaue in den Spiegel, und erforsche die Linien in deinem Gesicht, eine Landkarte deines Lebenswegs. Schenke dir selbst und jeder Linie und Falte ein Lächeln der Dankbarkeit, denn sie sind Zeichen des Wandels.“
Heilsame Affirmation
„Ich bin stolz auf jede Falte und Linie in meinem Gesicht. Ich bin dankbar für die Spuren des Wandels, denn das ist erfülltes Leben.“
Christiane Schöniger, Magazin-Herausgeberin, Messe- und Veranstaltungsorganisatorin, Fotografin, Reisende, hat sich nach vielen Jahren den Traum vom Reisen und Fotografieren erfüllt. Bei der ersten Reise nach Neuseeland hat sie sich in dieses wundervolle Land am anderen Ende der Welt verliebt und war von der lebendigen Kultur und Tradition der Maori ebenso fasziniert wie von der unglaublich vielfältigen Natur.
Heute bietet sie persönlich geführte Rundreisen in kleinen Gruppen nach Neuseeland an.
Heilsame Botschaften der Ureinwohner Neuseelands
Set: 50 Karten mit Begleitbuch, 27,95 Euro, Schirner Verlag
Wenn Sie gern eine Neuseeland Rundreise in einer kleinen Gruppe, persönlich geführt, erleben möchten:
Discussion about this post