Bockshornklee Samen – erstaunliche Wirkung und viel mehr als ein leckeres Gewürz!
Der Geschmack der Samen von Bockshornklee ist einzigartig. Sie enthalten gesunde Bitterstoffe, weshalb sie etwas bitter mit einem leichten Aroma von bitteren Mandeln schmecken. Bockshornklee Samen haben heilkräftige Wirkung und daher einen festen Platz in der Traditionellen Chinesischen Medizin, in der indischen Ayurveda-Lehre, beide Jahrtausende alt, und auch in unserer Volksmedizin.
Bockshornklee Samen als Heil- und Nahrungsmittel
Am Nil und im Mittelmeerraum angebaut, gelangte Bockshornklee über die altgriechische und römische Medizin auch zu uns, wo er um 800 im Lorscher Arzneibuch Erwähnung findet. Hildegard von Bingen lobte die Pflanze vor allem zur Steigerung der Abwehrkräfte und verordnete die Samen des Bockshornklee bei Hauterkrankungen, zur Stärkung des Immunsystems und bei Milzschwäche. Der Bockshornklee gehört zu den Pflanzen, deren Anbau Karl der Große im „Capitulare de villis“ um 795 in ganz Europa anordnete.
Die Wirkung von Bockshornklee Samen in der Volksmedizin
In der Volksmedizin wurde vor allem der Samen traditionell gegen Haarausfall, bei Diabetes mellitus, bei Menstruationsbeschwerden verwendet. Die Wirkung von Bockshornklee Samen bei Hautproblemen und gegen Geschwüre wurde sehr geschätzt, ebenso als Hustenmittel und zum Schutz der Leber. In Indien dient er seit alters her zur Appetitanregung, gegen Blähungen, als Stärkungsmittel und Aphrodisiakum. In der TCM wird er zur Reinigung der Atemwege, Stärkung der Leber und gegen Krebs eingesetzt. Sebastian Kneipp lobte die Wirkung des Bockshornklee „zum Auflösen von Geschwülsten und Geschwüren.“ Durch ihn wurde die Verwendung der Pflanze in der Volksheilkunde neu belebt. Traditionell wurden bei uns Bockshornkleesamen zur Erleichterung der Geburt als Wehenmittel verwendet und um die Milchbildung zu fördern. Aber auch als Aphrodisiakum, Herzmittel, zur Verdauungsförderung, um Fieber zu senken, als Stärkungsmittel, zur Förderung des Wohlbefindens und bei Nagelbett- und Schleimbeutelentzündungen kam Bockshornklee zum Einsatz. Alle diese Indikationen sind mittlerweile durch wissenschaftliche Studien bestätigt.
Man findet den Bockshornklee bei uns wildwachsend häufig im Hafenbereich der Städte. Sein lateinischer Name ist foenum graecum. Weitere deutsche Namen sind Filgrazie, Schöne Margreth, Siebenzeiten, Lungschwundkraut, Methika und Philosophenklee. Tatsächlich sehen die Blätter kleeartig aus, gehören aber zur Familie der Hülsenfrüchte, und zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler.
Die Pflanze, Wachstum und Blüte
Der Bockshornklee wächst einjährig als krautige Pflanze dreißig bis achtzig Zentimeter hoch und bildet eine lange Pfahlwurzel mit faserigen Seitenwurzeln aus. Die Stängel sind aufrecht, rund und verzweigt. Die kleeartigen Laubblätter sind in Blattstiel und geteilte Blattspreite gegliedert. Die eiförmigen Blättchen sind 1,5 bis 4 cm lang mit einer Breite von 0,4 bis 1,5 cm. Die Ränder des Blättchens sind von der Hälfte an bis zu den Enden gesägt. Die Pflanze liebt lehmigen Boden, braucht viel Sonnenlicht, toleriert aber Trockenheit und Bodenversalzung. Die gesamte Pflanze verströmt einen intensiven Geruch, den die meisten als wohlriechend und würzig empfinden.
Die Blütezeit reicht von April bis Juli. Die schmalen, hornförmigen Hülsenfrüchte sind 7 bis 12 cm lang und bis zu einem halben Zentimeter breit und gaben der Pflanze ihren Namen. Die 10 bis 20 ockergelben Samen sind hart, länglich-eiförmig und von einer zähen Haut umgeben und etwa 4 mm lang. Beim Zerreiben verströmen die Samen einen intensiven Geruch, der entfernt an Nelken oder bittere Mandeln erinnert.
Kohlehydrate und Proteine
Die Samen sind sehr kohlenhydrathaltig. Zu den Kohlenhydraten gehören die Schleimstoffe, die mit 20 bis 45% Masseanteile einen beträchtlichen Teil der Bockshornkleesamen ausmachen. Wenn Sie Hülsenfrüchte kochen, können Sie Schaumentwicklung beobachten.
Bockshornkleesamen enthalten 20-30% Proteine in sehr ausgewogener Zusammensetzung. Auch Niacin ist enthalten. Nicacin trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems und der Psyche sowie zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. Außerdem sorgt es für die Erhaltung einer normalen Haut und Schleimhäuten und verringert Müdigkeit und Ermüdung Beim Menschen kann ein Niacinmangel zu Appetitverlust, Gewichtsabnahme und in der Wachstumsphase zu einem Wachstumsstillstand führen.
Bockshornklee Samen und ihre Wirkung
Heute liegen die Schwerpunkte der Anwendung bei der Verbesserung der Männergesundheit durch die Erhöhung des Testosteronspiegels. Der Blutzuckerspielgel wird reguliert und dient damit der Diabetes-Prophylaxe. Auch zur Förderung des Milchflusses bei Stillenden und bei Wechseljahrsbeschwerden wird der Samen eingesetzt.
Bockshornkleesamen senken den Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten, erniedrigen den Nüchternblutzuckerspiegel, und verbessern die Glukosetoleranz
Kräftigung und Leistungssteigerung
Seit Jahrtausenden ist bekannt, dass Bockshornkleesamen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit erhöhen. Eine Studie von Dr. med. Vincent Nowak, Allgemeinmediziner, zeigte, dass die Aufnahme von aktiviertem Bockshornklee von 0,5-1 g pro Tag über sechs Wochen den Hämoglobingehalt im Blut, die Aufnahmekapazität von Sauerstoff und damit den Sauerstoffpartialdruck steigerte. Dieser Effekt ist die Voraussetzung für maximales Leistungsvermögen, optimale Abwehrkraft und laufende Zellerneuerung.
Ausgleich des Hormonspiegels bei Mann und Frau
Das Saponin Diosgenin in Bockshornkleesamen gleicht den Mangel des Gelbkörperhormons Progesteron am Anfang der Menopause – in der Prämenopause – aus, so dass es zu keiner relativen Östrogendominanz mit Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Fetteinlagerungen kommt. In der Peri- und Postmenopause wird das rapide Sinken des Östrogenspiegels durch die Phytoöstrogene in Bockshornklee abgefangen und damit Symptome wie Hitzewallungen, Libidoverlust, Haarausfall, Osteoporose und Stimmungsschwankungen verringert.
Bei Männern kann eine Östrogendominanz aufgrund eines zu starken Abfalls des männlichen Hormons Testosteron zu Schlafstörungen, Muskelabbau, Ängsten, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen, Libidoverlust, Erektionsstörungen, mangelhafter Spermienqualität, Gewichtszunahme vor allem am Bauch und Osteoporose führen. Die Terpene Diogenin und Yamogenin in Bockshornklee sind wichtige Vorläuferstoffe zur Bildung der Steroidhormone wie Testosteron. Zahlreiche Studien zeigen, dass Bockshornkleesamen eine hormonregulierende Wirkung bei Männern haben, indem sie den Testosterongehalt im Blut – Gesamttestosteronspiegel und freies Testosteron im Blut – signifikant erhöhen und damit die Lebensqualität, Libido, Muskelkraft, Potenz, Stimmungslage, Knochendichte und Schlafqualität wesentlich verbesserten.
Haarwuchsförderung
Schon in der Antike, und auch im Mittelalter, wurden Bockshornkleesamen bei Haarausfall eingesetzt. Niacin ist ein Haarwuchsfaktor. Die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel steigt, wodurch sich ihre Nährstoffversorgung optimiert, was die Haare besser wachsen lässt.
Äußere Anwendungen
Bockshornkleesamen helfen auch äußerlich als kalte Sogauflage bei Sportverletzungen, Arthrose, Rheuma, Knochenhautentzündungen, bei Furunkeln, Ekzemen, Akne oder Nagelpilz, und als Wärme-Auflage bei Muskelverspannungen, Hexenschuss, LWS-Syndrom oder Bronchitis.
Bei kontrolliert „aktiviertem Bockshornklee“ sind so genannte Steroidsaponine, die durch ihren hämolytischen Effekt rote Blutkörperchen schädigen, selektiv entfernt worden, während alle harmlosen Saponine und andere gesunde Inhaltsstoffe aktiv bleiben. Unsere Vorfahren haben meist Bockshornkleesamen erhitzt, um sie verträglicher zu machen, was aber auch einen Teil der wertvollen Inhaltsstoffe wie 4-Hydroxyisoleucin zerstört. Die Firma Dr. Pandalis praktiziert seit mehr als 20 Jahren erfolgreich dieses rein physikalische Verfahren, das gleichzeitig die Bioverfügbarkeit der Bockshornkleesamen erhöht. Aktivierte Bockshornkleesamen sind in der Apotheke erhältlich, zum Beispiel von der Firma Pandalis. (www.pandalis.de).
Bockshornklee ist vielseitig einsetzbar
Die Samen des Bockshornklee sind ein wahrer Tausendsassa, was gesundheitliche Wirkungen betrifft. Sie fördern dank Niacin und 4-Hydroxyisoleucin gute Laune und wirken stimmungsaufhellend, tragen zu einem erholsamen Schlaf bei, füllt seinen Antioxidantien-Vorrat damit auf und ist geistig und körperlich leistungsfähiger. Als Hormonpflanze hilft Bockshornklee Männern als Ausgleich beim Abfall des Testosteronspiegels und Frauen beim Rückgang der Östrogenproduktion in der Menopause zur Wiedergewinnung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens. Der Blutzuckerspiegel profitiert, das Immunsystem wird gestärkt, der Fett- und Cholesterinspiegel optimiert und Arteriosklerose ausgebremst. Mit dieser kleinen unscheinbaren Pflanze können Sie sich auch prophylaktisch ein Schutzschild aufbauen gegen die gesundheitlichen Herausforderungen in bewegten Zeiten.
Literatur: Bernhard Watzl und Claus Leitzmann, „Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln“, 2. überarbeitete Auflage, Hippokrates, Stuttgart 1999, S. 40f.
Barbara Simonsohn ist Ernährungsberaterin und Reiki-Ausbilderin. Seit 1982 gibt sie Seminare im In- und Ausland, vor allem über das authentische Reiki mit sieben Graden, aber auch in Azidose-Therapie und -Massagen sowie in Yoga. Darüber hinaus befasst sie sich intensiv mit dem Thema „gesunde Ernährung“ und gilt als Expertin für „Superfoods“.
Seit 1995 hat Barbara Simonsohn zahlreiche Ratgeber im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit veröffentlicht.
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