Ich habe mich nicht dazu entschlossen, eine Hexe zu werden. Vielmehr war es, als hätten die Erde und der Kosmos selbst mich gerufen, mich an das erinnert, was ich tief in mir immer gewusst habe: Ich bin und war immer eine Hexe.
Die Magie war nie etwas, das von außen kam oder erlernt werden musste. Sie war von Anfang an in mir – verborgen in den Wurzeln der uralten Bäume, im sanften Flüstern des Windes und im mystischen Glitzern des Mondlichts auf dunklen Gewässern. Es war, als hätte der Himmel die Sterne in meiner Seele erweckt, und ich erinnerte mich an die unsichtbaren Fäden, die alles Leben miteinander verbinden.
Moderne Hexenkunst
Meine Reise zur Hexenkunst war kein neuer Weg, sondern das langsame, tiefe Erwachen einer Macht, die seit Ewigkeiten in mir schlummerte. Eine Hexe zu sein bedeutet, im Einklang mit den Kräften des Universums zu leben, die Zyklen der Natur zu ehren und die alte Weisheit zu erkennen, die in jedem Atemzug mitschwingt. Es ist ein Weg der Intuition, der inneren Führung – ein Weg, der aus der Dunkelheit geboren und vom Licht genährt wird.
Schon als Kind spürte ich, dass die herkömmlichen Strukturen der Gesellschaft mich nicht binden konnten. Die starren Regeln schienen mir wie ein Gefängnis, das meine Seele daran hinderte, frei zu fliegen. Während andere in den vorgegebenen Bahnen wandelten, riefen mich die Winde und die Flüsse, und die Wälder flüsterten mir uralte Geheimnisse zu. Die Natur wurde mein heiliger Zufluchtsort, wo ich in die tiefen Rhythmen der Erde eintauchte. Pflanzen, Tiere und Steine öffneten mir ihre magischen Welten und zeigten mir, dass die wahre Weisheit nicht in den starren Gesetzen der Menschen, sondern im Herzschlag der Erde zu finden ist. Besonders die Pferde, diese majestätischen Wesen, brachten mich in Berührung mit der Freiheit jenseits der sichtbaren Welt. Mit ihnen konnte ich fliegen, ohne die Erde zu verlassen, und die Geheimnisse der Schöpfung erkunden, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden.
Hexenkunst – ein Tanz mit den Elementen
Heute, als moderne Hexe, lebe ich in einer Welt voller Möglichkeiten, in der die Magie mein ständiger Begleiter ist. Sie ist kein starrer Pfad, dem ich folge, sondern ein sich ständig wandelnder Tanz mit den Elementen. Die Hexenkunst ist meine Einladung, das Unsichtbare zu sehen, das Verborgene zu fühlen und die unsichtbaren Energien, die durch uns alle fließen, bewusst zu lenken. In einer Zeit, die von Technik und Rationalität beherrscht wird, ist die Hexenkunst ein zarter, aber kraftvoller Ruf zurück zur Natur – zurück zu dem, was wirklich zählt. Sie erinnert mich daran, dass die wahre Magie in mir liegt und nur darauf wartet, erweckt zu werden.
Rituale als Tore in magische Welten
Ich möchte dir drei (von unendlich vielen) Ritualen vorstellen, die ich besonders liebe. Sie sind für mich Tore in die magischen Reiche, die uns umgeben, und erinnern mich daran, dass die Magie in den einfachsten Handlungen wohnt.
Das erste Ritual – die Pentagram-Legung
Das erste Ritual, das ich dir vorstellen möchte, ist die „Pentagramm-Legung“. Sie ist nicht nur ein Ritual der Vorhersage, sondern eine tiefgründige Methode, um die Energien der Elemente in dein Leben zu rufen und zu harmonisieren. Das Pentagramm, ein uraltes Schutzsymbol, repräsentiert die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Geist – die Bausteine allen Lebens.
Wenn ich die Karten in der Form eines Pentagramms lege, offenbart mir jede Karte einen Aspekt meiner gegenwärtigen Reise. Die erste Karte zeigt mir, welche Absicht ich setzen muss – denn keine Magie kann ohne eine klare, starke Absicht wirken. Die zweite Karte führt mich durch das Ritual, indem sie mir den Weg zeigt, den ich gehen soll, um meine Magie zu verstärken. Die dritte Karte offenbart das passende Werkzeug – sei es ein Kristall, eine Kerze oder ein besonderes Kraut, das mich auf meiner Reise unterstützt. Die vierte Karte zeigt mir, wie ich den Zauber aktivieren und in die Welt hinaustragen kann. Und die fünfte Karte offenbart mir das Ergebnis meiner Magie, das oft auf überraschende Weise in mein Leben tritt.
Diese Legung erinnert mich daran, dass wir die Architektinnen unserer eigenen Realität sind und dass jede Intention, die wir setzen, das Potenzial hat, die Welt zu formen.
Das zweite Ritual – das Buch der Schatten
Das zweite Ritual, das mir tief am Herzen liegt, ist das Führen meines „Buchs der Schatten“. Dieses Buch ist für mich ein heiliger Raum, ein Ort der Reflexion und der tiefen Verbindung mit meiner inneren Weisheit. In meinem Buch der Schatten halte ich nicht nur Rituale und Zaubersprüche fest, sondern auch meine Träume, Visionen und die magischen Erkenntnisse, die mir im Alltag begegnen. Es ist ein lebendiges Zeugnis meiner Reise als Hexe, ein Ort, an dem ich meine innere Welt erforsche und meine Intuition schärfe. Jedes Mal, wenn ich in mein Buch schreibe, fühle ich, wie sich die Magie um mich verdichtet, wie die unsichtbaren Fäden der Schöpfung sich enger miteinander verweben. Das Buch der Schatten ist mehr als nur eine Sammlung – es ist mein spiritueller Kompass, der mich auf meinem Weg führt und mich daran erinnert, dass die Antworten, die ich suche, immer in mir liegen.
Das dritte Ritual – die Hexenflasche
Das dritte Ritual, das ich dir vorstellen möchte, ist die „Hexenflasche“. Diese Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht, ist ein kraftvolles Werkzeug, um Schutz, Fülle oder andere Energien in dein Leben zu ziehen. Die Hexenflasche ist eine physische Manifestation deiner Absicht.
Für dieses Ritual wähle ich eine kleine Flasche, die ich mit Symbolen meiner Wünsche fülle – Kräuter, Blüten, Edelsteine oder Münzen, die mit der Energie meiner Absicht resonieren. Jede Zutat trägt eine eigene Schwingung, die die Magie verstärkt. Während ich die Flasche fülle, visualisiere ich, wie meine Wünsche Gestalt annehmen und sich in der Welt entfalten. Wenn die Flasche gefüllt ist, versiegele ich sie mit Wachs und bewahre sie an einem besonderen Ort auf, um ihre Wirkung zu verstärken. Diese Flasche ist ein Symbol meiner Macht, meiner Fähigkeit, die Welt um mich herum zu formen und die Energien, die mich umgeben, bewusst zu lenken.
Die Werkzeuge der Hexenkunst
Diese drei Rituale – die Pentagramm-Legung, das Führen des Buchs der Schatten und die Hexenflasche – sind nur ein kleiner Teil der Werkzeuge, die ich in meiner Praxis verwende. Sie erinnern mich daran, dass die Magie in den kleinen, alltäglichen Dingen liegt, dass sie nicht laut und dramatisch sein muss, um wirksam zu sein. Die Magie ist eine stille Kraft, die in uns allen wohnt, bereit, erweckt und in die Welt getragen zu werden.
Hexenkunst bedeutet für mich, im Einklang mit den Zyklen der Natur und des Kosmos zu leben. Sie lehrt mich, dass alles miteinander verbunden ist – die Zyklen des Mondes, die Sterne am nächtlichen Himmel, die Elemente der Erde. Jedes Ritual, jede Intention, die ich setze, webt sich in das große Netz des Lebens ein.
In unserer modernen Welt, in der wir oft den Kontakt zu uns selbst und zur Natur verlieren, ist die Hexenkunst eine Rückkehr zur Ursprünglichkeit, eine Erinnerung daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Sie gibt uns die Macht, unsere Realität zu gestalten, indem wir bewusst mit den Kräften arbeiten, die durch uns fließen.
Hexenkunst – Verbundenheit mit den Kraftquellen der Natur
Eine Hexe ist eine Hüterin uralter Mysterien. Sie sieht mit dem Herzen, lebt ihren freien Willen und findet in ihrer Wildheit eine tiefe Anmut. Für mich bedeutet Wildheit Natürlichkeit, Ursprünglichkeit und Einfachheit. Wahre Anmut existiert nur in Verbindung mit einer tiefen Dankbarkeit gegenüber der Schöpfung. Es braucht Mut, die eigenen Talente zu erkennen, sie zu leben und sie mit der Welt zu teilen.
Die Hexe schöpft aus der Schönheit, die sie umgibt, und ist sich ihrer Sensibilität und Sinnlichkeit bewusst. Sie hat Zugang zu den inneren Kraftquellen, die die Natur ihr offenbart, und sie weiß, dass sie nicht mehr tun muss, als ihrer eigenen Wahrheit zu folgen. In allem, was sie tut, schwingt ein Hauch von Magie mit – eine Magie, die das Leben durchdringt und es nach ihren Visionen formt.
Ich lade dich ein, deine eigene Reise zu beginnen. Führe dein eigenes Buch der Schatten, erschaffe deine eigene Hexenflasche oder beginne mit kleinen Ritualen, die dich mit den Energien der Natur verbinden.
Die Magie ist schon da – sie fließt durch dich hindurch und wartet nur darauf, von dir entdeckt zu werden. Alles, was es braucht, ist der Mut, sie zu leben, und das Vertrauen in deine eigene Intuition. Wenn du dich auf diesen Weg begibst, wirst du erkennen, dass du die Macht hast, die Welt zu einem schöneren, magischeren Ort zu machen – für dich und für alle, die mit dir diesen Planeten teilen.
Mögen wir uns in heiligen Kreisen verbinden, ich freu mich darauf!
Ute Leilani Meuser ist Grafikdesignerin. In ihre Arbeit fließen ihre spirituellen Erfahrungen und Ausbildungen mit ein. Verbundenheit erlebt sie seit ihrer Kindheit vor allem in der Natur, wo sie sich frei fühlt, träumen und fliegen kann. Sie spricht mit Pflanzen, Tieren, Steinen und den Elementen. Sie möchte Menschen ermutigen, zu erkennen, wer sie sind, damit sie sich an ihre wahre Kraft, ihre Talente und Potenziale erinnern und mutig ihren Weg gehen – zum Wohle aller. Seit 2004 folgt sie dem Ruf der spirituellen Welt und gibt Ausbildungen und Workshops zu schamanischen Themen.
Ute Leilani Meuser, Lyra O’Brien: Witch Whispers
Set: Buch und 40 Karten, 26,95 Euro
Schirner Verlag
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