Bäume und deren Wechselwirkungen mit geomantischen Strukturen in der Landschaft. Dieser Frage ging der Architekt und Geomant Guntram Stoehr nach. Anhand seiner Forschungen entstand ein Grundlagenwerk über Bäume und Geomantie.
Bei meinen Besuchen von Kraftorten fielen mir zunehmend auch die Bäume an diesen Orten auf. Und während die geheimnisvolle Atmosphäre dieser kraftvollen Orte auf die Seele eines Menschen eine beflügelnde Wirkung ausüben kann, so können die Bäume ihren Teil zu der erhabenen Stimmung am Ort beitragen. Dabei können sie eine Ausstrahlung besitzen, als ob ein machtvolles Wesen von unermesslicher Weisheit vor einem steht. Die Kraft des Ortes und die ehrwürdige Erscheinung solcher Bäume können am Ort als eine Symbiose erscheinen, als ob die Materie und das feinstoffliche Kräftefeld des Ortes zusammen in einen lebendigen Körper geschlüpft sind. Die wesenhaft wirkende Atmosphäre eines solchen Ortes kann dabei vom Kraftfeld eines Baumes maßgebend geprägt sein und wie ein von Bewusstsein durchdrungenes Lebewesen erscheinen. Die große Intensität eines solchen Feldes kann das persönliche Bewusstsein erheben und beeindruckende Meditationserfahrungen begünstigen.
Bäume als Wegweiser für Landschaftskräfte
Neben der kraftvollen Erscheinung von Bäumen an Kraftorten fiel mir auf, dass Bäume an diesen Orten oft auch ein außergewöhnliches Wuchsverhalten besitzen.Die Vielfalt der Formen und die Häufigkeit ihrer Erscheinung schienen an anderen, gewöhnlichen Orten so nicht aufzutauchen. So beobachtete ich verschiedenste Wuchsformen an den „starken“ Orten, die bald eine ganze Liste ergeben sollten. Dadurch hatte sich bei mir ein reges Interesse entwickelt, speziell nach Wuchsformen an Bäumen zu schauen, an Kraftorten sowie anderweitig in der Natur. Oft schienen diese besonderen Formen der Bäume in direkter Beziehung zur Qualität des Ortes zu stehen und auch Verbindungen zu landschaftsübergreifenden Kräftestrukturen zu besitzen. Neugierig auf mögliche Zusammenhänge und Ursachen begann ich, Bäume mit auffälligen Wuchsformen sowie deren Standorte gezielt zu untersuchen. Da ich mich für diesen Zweck oft über längere Zeit an den Orten aufhielt, bemerkte ich, dass von der Atmosphäre des jeweiligen Platzes auch Einflüsse auf mein körperliches und geistiges Wohlbefinden ausgehen konnten.
Es deuteten sich Zusammenhänge an zwischen Qualitäten von Orten und den mit ihnen verbundenen landschaftlichen Kräftestrukturen, die sowohl auf Bäume als auch auf menschliches Befinden Auswirkungen zu haben schienen. Daher begann ich, Orte mit ähnlichen Wuchserscheinungen in Beziehung zueinander zu stellen und eine systematische Studie über Baumwüchse vorzunehmen. So begab ich mich auf eine Entdeckungsreise in die Tiefe der Wälder und zugleich in die verborgenen Welten innerer Erfahrungen, was durch die Geomantie so wunderschön kombiniert werden kann.
Die Landschaft selbst gibt Hinweise
Bei meinen Analysen in der Landschaft war mein Blick insbesondere auf die Ursachen gerichtet, welche die Bäume zu ihrem außergewöhnlichen Wachstum bewegt haben können. Die unterschiedlichen Wuchsformen ließen sich schließlich den spezifischen Landschaftskräften zuordnen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass anhand vom Wuchsverhalten von Bäumen Rückschlüsse über die Qualität eines Ortes getroffen werden können. Dies kann einem jeden als Handwerkszeug dienen, um feinstoffliche Ortsqualitäten anhand von Baumwuchsformen zu deuten. Damit können eigenständig Kraftorte ebenso wie schwächende Orte lokalisiert werden. Dies kann auch in Hinsicht auf die persönliche Wohnsituation dienlich sein und eine erste Einschätzung der vorliegenden Kräftestruktur von Orten geben. Die Kennzeichen an Bäumen können zugleich Wegweiser sein, um Orte mit förderlichen Eigenschaften für spirituelle Erfahrungen aufzufinden.
Bäume und die Kraft des Ortes
Nach meinen Beobachtungen können Besonderheiten im Wuchsverhalten von Bäumen durch viele geomantische Landschaftsstrukturen hervorgerufen werden.
Dies ist auch an den Ein- und Ausströmungspunkten der Landschaft zu beobachten. Dies sind Orte an denen Vitalkräfte oder Astralkräfte punktuell in die Erde ein- oder ausströmen. Sie strömen in ständigem Zyklus von Erneuerung und Zerfall zwischen dem Erdinneren und ihrer entsprechenden Erd-Aura-Schicht. Orte mit erneuerten und frischen Kräften zeigen ein üppiges und vitales Wuchsverhalten, wie beispielsweise punktuell starke Triebe, blattgrüne Wasserreiser und Baum-Chakren. An Orten mit schwächenden und abbauenden Kräften tauchen dagegen Krebsgeschwüre, abgestorbene Wasserreiser oder diverse Baumkrankheiten auf.
Auch an Strömungspunkten mit kosmischen Kräften, an denen Mental- und Kausalkräfte strömen, können Bäume besondere Wuchsformen ausbilden, wie beispielsweise Drehwüchse, Blitzrinnnen oder ebenso Baum-Chakren. An Elementarwesenorten und auf Leylinien sind vitalstarke Wuchsformen zu finden, wie beispielsweise Elementarwesenzellen, Rüsseläste oder jegliche Zusammenwachsungen von Stammgliedern und Ästen, den sogenannten Elfenaugen.
Des weiteren beobachtete ich besondere Baumwuchsformen an Orten mit erhöhter Erdstrahlung. Die hochfrequente Strahlung, die von dem heißen Erdinneren ausgeht und durch Brüche und Verschiebungen in der Erdkruste nicht so stark gemindert wird wie es üblicherweise der Fall ist, bedeutet für Bäume in der Regel eine Schwächung ihres Organismus. Es entstehen häufig Maserknollen und andere krankhafte Erscheinungsformen. Offensichtlich überfordert und schwächt die Erdstrahlung in einem solchen Fall den Baumorganismus an diesen Orten. Erdstrahlung kann aber auch in positiver Form vorkommen und den menschlichen feinstofflichen Energiekörper anregen und dadurch eindrückliche Meditationen begünstigen. An solchen Erdstrahlungsorten sind häufig auch Drehwüchse zu finden.
Bäume als Wächter
Am Rand oder an zentralen Bereichen von Kraftorten sind häufig besonders markante Bäume mit einer einzigartigen Ausstrahlungskraft zu finden. Solche Wächterbäume oder „Bäume mit dem Sitz hoher Wesenheiten“ besitzen ein starkes Kraftfeld und eine erstaunliche Verbindung zu weit entwickelten und reinen Bewusstseinsebenen, von denen wir Menschen für unsere geistige Entwicklung profitieren können, beispielsweise durch Meditation im Kraftfeld eines solchen Baumes.
Prinzipiell lässt sich feststellen, dass Bäume mit besonderen Wuchsformen in der Regel immer an Orten mit überdurchschnittlich starken geomantischen Landschaftskräften vorkommen. In einem zweiten Schritt kann dann am Erscheinungsbild der Wuchsform herausgefunden werden, ob die Kraft des Ortes eine schwächende oder stärkende Wirkung auf den Baum ausübt und um was für einen Typ Landschaftskraft es sich hierbei handelt. Landschaftskräfte mit schwächenden Auswirkungen auf dem Baum besitzen in der Regel auch einen schwächenden Einfluss auf den menschlichen Körperorganismus. Genauso wie an Orten, an denen Bäume gestärkt werden, auch der menschliche Körper profitiert. Auf diese Weise können Bäume zu einem Wegweiser in der Natur werden und uns Menschen Zeichen sein für kraftvolle Orte.
Guntram Stoehr, Dipl.-Ing. Freier Architekt, Absolvent der Bauhaus-Universität in Weimar. Nach mehrjähriger Architektentätigkeit in der Schweiz arbeitet er heute als Architekt in der Nähe von Freiburg i. Br. In seinen Projekten verbindet er moderne Architektur mit Baubiologie, Geomantie sowie dem traditionellen Bauwissen des indischen Vastu. Er hält Vorträge und Seminare, leitet geomantische Reisen und bietet eine Ausbildung in Geomantie und Vastu an.
Buchempfehlung: „Vom Wesen der Bäume – Geomantische Landschaftsphänomene und Baumwuchsformen“, Gutram Stoehr, AT-Verlag
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