Heilsame Klänge werden traditionell in vielen Kulturen und Religionen verwendet, um Heilung, Entspannung und spirituelle Erfüllung zu fördern. Das kann in Form von Heilmusik, Gesang, oder mit Instrumenten oder Klängen aus der Natur wie dem Rauschen des Meeres oder dem Zwitschern der Vögel geschehen.
Bestimmte Klänge oder Musikstücke haben Eigenschaften, die sich positiv auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken können. Es gibt wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von Klängen bei der Behandlung von Stress, Angst und Depressionen bestätigen. Grundsätzlich gilt aber: Jede Musik, die in uns ein Wohlgefallen auslöst, ist heilsam, also Heilmusik.
Eine Möglichkeit, heilende Klänge zu nutzen, ist durch Klangmassagen oder Klangentspannung. Dabei werden Klanginstrumente wie Klangschalen, Gongs oder Monochorde verwendet, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen und den Körper und Geist zu entspannen. Man liegt zum Beispiel auf einer Klangliege oder Klangschalen werden direkt auf dem Körper platziert. Ich bevorzuge die Klangschale vor dem Körper, da der Boden der Klangschalen die geringste Schwingung aufweist, der Rand die höchste.
Musiktherapie ist eine weitere Form, bei der Musik gezielt eingesetzt wird. Sie kommt bei einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Problemen zum Einsatz, wie zum Beispiel Schmerzen, Stress oder Demenz. Die Musiktherapie kann sowohl individuell als auch in Gruppen stattfinden und umfasst meist das Hören, Singen und Spielen von Musik.
Mantras und Heilmusik
Auch in der Meditation oder Yoga-Praxis werden Klänge benutzt, zum Beispiel Mantras oder Musikstücke, um die Konzentration zu fördern und den Geist zu beruhigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass heilende Klänge für jeden Menschen unterschiedlich wirken können und es keine allgemeingültige heilende Musik gibt. Was für den einen Menschen beruhigend wirkt, kann für einen anderen vielleicht überwältigend sein. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben zu beachten und die heilenden Klänge entsprechend dem eigenen Gefühl einzuordnen: Sind die Klänge, die ich höre, angenehm oder stören sie eher? Klang kann Materie formen, zum Beispiel Wellen in Sand oder Wasser, welche Auswirkungen hat dann der Klang auf den Menschen?
Musikalische Energien nutzen
Es gibt viele Beispiele dafür, dass Menschen nach einem Schlaganfall nicht mehr richtig sprechen, aber ein gelerntes Volkslied komplett richtig singen können. Das heißt, dass die Natur im Gehirn ein Areal vorgesehen hat, das wichtige Inhalte für das Lebensgefühl bewahrt. Auch der Ursprung von Krankheiten wie Alzheimer ist möglicherweise in einer unzureichenden Versorgung mit Sauerstoff zu suchen. Und bei welchen Tätigkeiten wird diese Sauerstoffzufuhr gefördert? Bei bewegenden Tätigkeiten und beim Singen! Untersuchungen haben gezeigt, dass nach einer Chorprobe bei den Sängern und Sängerinnen das Immunglobulin A im Speichel vermehrt vorrkommt.
Musikhören bringt uns in die Gegenwart – ins JETZT. Dies kann ein Training für uns sein, wenn wir uns zu viel in den (negativen) Erinnerungen der Vergangenheit aufhalten. Denn nur im Jetzt kreieren wir unsere Zukunft, am besten ohne Bewertungen, Glaubenssätze, Einschränkungen und Entschuldigungen.
Immer wieder werde ich nach den richtigen Anwendungen von heilender Musik gefragt – wie oft, wie lange, wie laut, wie leise etc.. Ein einfacher Ratschlag lautet: Höre auf dein Bauch-Gefühl. Das beginnt schon bei der Auswahl der Stücke. Musik, die uns gut tut und die wir gerne hören, wird auch unserem Organismus gut tun. Unser Gefühl sagt uns dann auch, wann es genug ist.
Und jetzt kommt ein für Sie vielleicht überraschender Satz: Die Musik ändert nichts an Ihrem Zustand – SIE ändern sich mit Hilfe der Musik!! Die entscheidende Instanz sind Ihre Entscheidungen und Ihre Entschlossenheit, sich offen der Veränderung hinzugeben. Gehen Sie vom Problem-Bewusstsein zum Lösungs-Bewusstsein.
Musik ist Leben. Sie ist Schwingung, Sie hält uns als Teil eines schwingenden Kosmos in Verbindung mit der Gesamtheit des Alls.
Jehudi Menuhin (1916-1999)
Musik als schöpferische Quelle
Der Begriff „Musik“ ist eine umfassende Bezeichnung für viele Möglichkeiten: das Komponieren, das Schreiben von Liedtexten, das Improvisieren oder das Zusammenfügen von verschiedenen Klängen und Geräuschen, das Singen, das Spielen eines Instruments oder das Abspielen von Aufnahmen. Musik kann auch als Ausdrucksmittel für soziale und politische Auseinandersetzungen verwendet werden und kann somit auch als Medium für Veränderungen in der Gesellschaft dienen.
Musik kann als eine schöpferische Quelle betrachtet werden, weil sie es ermöglicht, Emotionen, Gedanken und Ideen auszudrücken und kreative Visionen zu verwirklichen. Sie ist eine Kunstform, die die Fähigkeit hat, Gefühle und Stimmungen der Menschen zu beeinflussen.
Es gibt viele Faktoren, die musikalische Kreativität beeinflussen, darunter die Ausbildung und Erfahrung eines Musikers, die verwendeten Musikinstrumente und -technologien, die Inspiration und die persönliche Umgebung, in der die Musik erstellt wird. Etwas künstlerisch zu gestalten ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung und des Selbstausdrucks und kann eine wichtige Quelle der Freude und des Selbstbewusstseins sein.
Binaurale Töne und isochrone Beats
Das menschliche Gehör ist im Frequenzbereich zwischen 20 Hz und 20.000 Hz (Schwingungen pro Sekunde) angelegt. Tiere liegen da meistens evolutionsbedingt weit darüber – die Wachsmotte beispielsweise kann Töne bis zu 300.000 Hertz hören, die Verständigung der Blauwale spielt sich in einem Frequenzbereich von 10 Hz bis 40 Hz ab.
Mit dem Hören von bestimmten Tönen können wir die Schwingungen unseres Gehirns und unseres Bewusstseins beeinflussen. Dazu gehören folgende Techniken:
Binaurale Beats: Hört man auf dem linken Ohr eine Frequenz von 440 Hz und auf dem rechten Ohr eine von 430 Hz, so wird im Gehirn ein Ton mit der mittleren Frequenz von 435 Hz erzeugt. Die binauralen Beats werden dann mit einer Frequenz von 10 Hz wahrgenommen. Für das Hören von Binauralen Beats werden Kopfhörer benötigt, da sich diese Frequenz im Gehirn erst mit dem Hören zwischen linkem und rechten Ohr bildet.
Isochrone Töne sind regelmäßige Impulse. Mit Hilfe von Isochronen Beats werden über das Ohr die Schwingungsfrequenzen der Gehirnwellen beeinflusst. Je nach Schwingungsfrequenz kann der Hörer dadurch in verschiedene Bewusstseinszustände versetzt werden. Das können z. B. Zustände der Tiefenentspannung oder einer Trance (Gehirnfrequenzen im Theta- und Delta-Bereich) sein. Isochrone Töne können auch nur über Lautsprecherboxen gehört werden und bieten dadurch Möglichkeiten, sich in eine entspanntere Position zu begeben.
Musik ist seit Jahrtausenden ein integraler Bestandteil der menschlichen Kultur. Ihre Kraft, Emotionen hervorzurufen und Verbindungen zwischen Menschen herzustellen, macht sie zu einem starken Werkzeug für spirituelle und heilende Praktiken. Im Schamanismus spielt Musik eine wichtige Rolle bei der Verbindung des Praktizierenden mit der spirituellen Welt. Die Vorteile der Kombination von Musik und Schamanismus und die Möglichkeit, das geistige, emotionale und körperliche Wohlbefinden zu verbessern, liegen auf der Hand. Heilmusik ist ein alter Bestandteil unserer Kultur.
Die älteste Praxis dürfte wohl das Trommeln und das Besingen und Besprechen sein, indem ein monotoner Rhythmus über längere Zeit den Schamanen und den zu Heilenden in einen anderen Bewusstseins-Zustand versetzt. In diesem ist eine Klärung, Reinigung und Heilung möglich.
Ich selbst habe meine Gehirn-Tätigkeit bei Günther Haffländer in Stuttgart messen lassen. Die Schwingungen, die beim Singen, Trommeln und Didgeridoo-Spiel in meinem Gehirn zu messen waren – sind vorwiegend die niederfrequenten Theta- und Delta-Bereiche, die sonst nur bei Hypnose, Trance oder Tiefschlaf auftreten.
Für unsere moderne Gesellschaft ist Musik eine Möglichkeit, die Abhängigkeit von chemischen Substanzen zu verringern, da die Natur Kräfte birgt, die schon früh von Menschen heilend genutzt wurden – und das ohne nennenswerte Nebenwirkungen! Eine harmonischere und gesündere Welt wäre die Konsequenz. Heilung und spirituelles Wachstum können automatisch unsere Ersatzhandlungen auflösen und bewusst machen, wie unser technischer Alltag uns im Griff hat.
Forschungen haben dargestellt, dass Musik einen positiven Einfluss auf die geistige und emotionale Gesundheit haben kann. In unserer biologischen Grundausstattung, also u.a. dem Immunsystem und dem Frequenz-Netzwerk in uns, ist Heilung vorprogrammiert.
So können wir gesunden und die „abgestimmten Rhythmen unserer Organe als wunderbares Konzert“ gestalten.
Vera Brandes
Michael Reimann, Musiker, Dirigent, Chorleiter, er gibt er Konzerte und Seminare in ganz Europa. Ihn interessieren die spirituellen Aspekte der Musik, denen er sich bei seinem Label Acron Music widmet. Neben zahlreichen CDs hat er bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
Michael Reimann: Heilmusik zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte
71 Min., 17,95 Euro
Heilmusik zur Raumenergetisierung
65 Min., 17,95 Euro
Schirner Verlag
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