Bärlauch ist bei Gesundheitsbewussten und Gourmet-Kochs sprichwörtlich in aller Munde. Warum ist die Wirkung des Bärlauch noch stärker und heilkräftiger als sein zahmer Verwandter? Knoblauch kennt jeder und wird von vielen nicht nur aus Geschmacksgründen, sondern auch als Gesundheitselixier betrachtet. Der Kulturknoblauch ist allerdings keine heimische und auch keine Wildpflanze, sondern wurde bereits vor 3000 bis 4000 Jahren in China gezüchtet und existiert heute nur noch als Wirtschaftspflanze. Unser heimischer Bärlauch übertrifft als potente Wildpflanze seinen zahmen Verwandten an Konzentration an Inhaltsstoffen und Heilkraft. „Denn das Gute liegt so nah“: es bietet sich an, den „Knoblauch der Germanen“ oder „Lauch ohne Hauch“ den Vorzug zu geben. Und zwar nicht nur in der Bärlauch-Zeit im April und Mai, sondern das ganze Jahr hinweg in Form von Frischblatt-Granulaten.
Die Wirkung des Bärlauch ist lange bekannt
Bereits in der Antike galt der Bärlauch oder Allium ursinum L. – wilder Knoblauch – als „Herba salutaris“, als gesundheitsfördernde Heilkraft schlechthin wegen seiner profunden und vielseitigen Wirkungen. Die alten Germanen begrüßten sich mit einem Spruch „Leinen und Lauch“ (linar, laukar“), der bedeutete „Glück und Segen“. Dieser Gruß war eine Einladung an schützende Geister zur Abwehr von Unheil und versprach Heil, Segen und Gesundheit. Verletzungen heilten unsere Vorfahren nämlich mit Bärlauch, den sie in Leinentücher wickelten. Für die alten Römer war Bärlauch „die Zwiebel des Nordens“. Im alten England gab es einen Spruch, „Iss Lauch im März, Bärlauch im Mai, dann haben die Ärzte das ganze Jahr frei.“ Als entgiftendes und stärkendes Heilmittel war Bärlauch hochgeschätzt.
Ab dem 16. Jahrhundert geriet der Bärlauch in Vergessenheit. Diesen Dornröschenschlaf beendete der Biologe und Heilpflanzenexperte Dr. Georgios Pandalis, den etwas bewegte. „Warum sollten wir den asiatischen Knoblauch essen, wenn sein mitteleuropäischer Verwandter vor der Haustür wächst?“. Diese Frage ließ ihn fortan nicht mehr los. Dr. Pandalis bewies durch umfangreiche wissenschaftliche Studien, dass diese Wildpflanze mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Eisen, Magnesium, Mangan- und Schwefelverbindungen enthält als der geruchsintensive zahme Verwandte Knoblauch.
Diese Mineral-und Schwefelverbindungen liegen im wilden Knoblauch vorwiegend in Chelatform vor und können daher besonders effektiv Schwermetalle binden und zur Ausscheidung bringen. Die Schwefelverbindungen sind reduziert als Sulfid. In dieser Form können sie Mensch und Tier optimal verwerten.
Zur Botanik
Der Bärlauch ist eine ausdauernde Krautpflanze und liebt feuchte Böden, Auwälder, Bachniederungen und wächst gern im Halbschatten unter großen Bäumen. Von der Ebene bis in die Voralpen bis 1900 Metern Höhe ist er in fast ganz Europa zu finden. Die Bärlauchzwiebeln treiben von Februar bis März, und spätestens Anfang Juli beendet der Bärlauch die Vegetationszeit mit Samenreife und Einziehen der Blätter. Die beste Erntezeit ist zwischen April und Mai.
Die Blätter des Bärlauch sind lanzettlich und ganzrandig und können 20 Zentimeter lang werden. Der Stiel mit dem kugelig wirkenden Blütenstand wird bis zu 40 Zentimeter lang. Der Blütenstengel ist kantig. Die grünen Früchte sind drei- oder vierteilig. Der Bärlauch vermehrt sich über Samen und Zwiebeln. Ab Anfang Mai, wenn sich die Blätter der Pflanze zersetzt haben, kann man die etwa 20 Zentimeter tief in der Erde steckenden Zwiebeln einlegen oder, ähnlich wie Knoblauchzehen, als scharfes Gewürz verwenden. Der Geschmack von Blättern und Zwiebel ist intensiv knoblauchartig und aromatisch.
Frische Bärlauchblätter können wie viele weitere Wildbeeren und Wildgemüse mit Eiern des Kleinen Fuchsbandwurms belastet sein. Die Symptome einer Echinokokkose sind gefürchtet, bei etwa 90 Prozent der Betroffenen verläuft die Krankheit tödlich. Wer Bärlauch-Produkte zum Beispiel in der Apotheke kauft, sollte daher darauf achten, dass der Bärlauch routinemäßig auf Befall mit Parasiten und Eiern untersucht wurde.
Die wertvollen Inhaltsstoffe machen die Wirkung des Bärlauch
Im Bärlauch finden sich mit 7,8 Gramm Schwefel pro 100 Gramm Trockensubstanz das Mehrfache wie in Knoblauch, der nur 1,7 Gramm enthält. Damit ist der Bärlauch unsere schwefelreichste Heilpflanze. Die Schwefel-Verbindungen regulieren die Darmflora, wirken als natürliche Antibiotika und hemmen das Wachstum von Tumoren und die krebsfördernde Wirkung von Schimmelpilzen. Sie neutralisieren sogar die Wirkung von Nitrosaminen, die zum Beispiel beim Grillen entstehen. Schwefelverbindungen in Bärlauch wirken als Prophylaxe und Therapie bei Blasenentzündungen.
Bärlauch enthält konzentriert Adenosin, einem der vier Bausteine der Nukleinsäuren, in hoher Konzentration von 130 Milligramm pro 100 Gramm. Knoblauch weist mit 56 Milligramm pro 100 Gramm nur knapp die Hälfte davon auf. Damit ist Bärlauch europaweit Spitzenreiter als die Pflanze mit dem höchsten Gehalt an Adenosin. Adenonsin schützt das Herz, verhindert Thrombosen, wirkt günstig bei Herzrhythmusstörungen, entspannt die glatte Gefäßmuskulatur und normalisiert damit einen zu hohen Blutdruck, hemmt die Aufnahme von Cholesterin, senkt erhöhte Blutfettwerte und beugt Herzinfarkt vor. Adenosin reduziert außerdem den Einstrom von Calcium in Herzmuskelzellen und lässt dadurch einen erhöhten Blutdruck sinken. Adenosin entspannt die Gefäße und wirkt antiepileptisch und beruhigend, indem es die Ausschüttung von Stresshormonen bremst. Außerdem werden die Nervenzellen im Gehirn bei Überforderung zum Beispiel durch Stress geschützt.
Die Wirkung des Bärlauch ist gut für den Darm
Besonders hervorzuheben sind im Bärlauch die antimikrobiellen und Darmflora-regulierenden Eigenschaften, die den Schwefelverbindungen zugeschrieben werden. Die Sulfide im Bärlauch regen den Speichelfluss, die Magensaftsekretion sowie die Darmperistaltik an und fördern auf diese Weise eine gesunde Verdauung. Die reduzierten Schwefelverbindungen wirken nicht nur blutdrucksenkend bei zu hohem Blutdruck und blutdrucksteigernd bei Niedrigblutdruck sowie durchblutungsfördernd, sondern verfügen darüber hinaus über antioxidative Eigenschaften, indem sie freie Sauerstoffradikale direkt abfangen und das Gluthathion-Enzymsystem anregen, wodurch weitere Antioxidans-Mechanismen im Körper stimuliert werden. Eva Aschenbrenner in „Die Kräuterapotheke Gottes“: „Bärlauch reinigt Magen, Leber, Darm, Niere, Galle und Blut. Und: Bärlauch wirkt blutdruckausgleichend.“
Bärlauch wirkt Darm- und Vaginalpilzen entgegen und stärkt das Immunsystem. Das Allicin in der Pflanze wirkt gegen ein breites Spektrum pathogener Pilze. Bärlauch entgiftet Schwermetalle wie Blei und Quecksilber und gehört zur Standardtherapie bei Amalganausleitungen. Auch bei Hautproblemen wie Akne und Schuppenflechte hat sich Bärlauch bewährt.
Die Heilpflanze enthält eine hohe Konzentration der Mineralstoffe Eisen und Magnesium und darüber hinaus auch Vitamin K. Vitamin K ist wichtig für eine optimale Wundheilung und beugt Ablagerungen in den Gefäßen und Osteoporose vor. Magnesium ist das Entspannungs- und Anti-Stress-Mineral und senkt das Diabetesrisiko. Eisen ist notwendig für eine gesunde Blutbildung und ausreichend Lebensenergie. Im Standardwerk „Essbare Wildpflanzen“, AT-Verlag, heisst es: „Bärlauch senkt den Blutdruck, den zu hohen Cholesterinspiegel, wirkt Gefäßverkalkung entgegen und ist daher ein hervorragendes Mittel zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall. Darüber hinaus wirkt Bärlauch blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend, Stoffwechsel anregend und allgemein stärkend.“
und er müffelt nicht…
Im Gegensatz zu Knoblauch verursacht Bärlauch keine unangenehmen Körpergerüche: Sie bleiben auch nach dem Verzehr gesellschaftsfähig. Wenn Sie zeitlang hochwertige Bärlauchpräparate eingenommen haben – wie die von Dr. Pandalis Urheimische Medizin, in jeder Apotheke erhältlich – werden Sie sich vielleicht über ein starkes Immunsystem freuen, optimale Blut- und Blutdruckwerte und mehr Lebensfreude haben. Mit der alten Heilpflanze Bärlauch blüht der Mensch auf und kommt wieder ins Gleichgewicht.
Barbara Simonsohn ist eine gefragte Expertin und Bestsellerautorin für Ernährungs- und Gesundheitsthemen. Ihre Spezialgebiete sind Reiki und Super Foods, d.h. natürliche Lebensmittel, die den Körper optimal versorgen.
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