Erst seit dem 13. Jahrhundert wurde Neuseeland, Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke, wie es die Maori nennen – allmählich von Pazifikvölkern besiedelt, die wir heute Maori nennen.
Um viele Berge, Flüsse oder Seen in Aotearoa ranken sich Geschichten. Es sind Geschichten von Leben und Liebe, von Eifersucht und Glück, die sich Maori am abendlichen Feuer erzählen. Diese Geschichten stecken voller zeitloser Weisheit und Lebenserfahrung, und sie zeugen von der tiefen Naturverbundenheit der Maori.
Diese Geschichte handelt von einem uralten Thema, der Liebe, und sie geht so:
Kakepuku war ein einsamer Berg ganz im Westen der Nordinsel Neuseelands. Als er sein einsames Dasein nicht mehr aushielt, machte er sich auf den Weg nach Norden, bis er zum Waipa-Fluss kam. Dort begegnete er der wunderschönen Bergdame Kawa. Er verliebte sich augenblicklich in sie und blieb an ihrer Seite.
Aber da waren noch zwei andere Berge, die die hübsche grün gewandete Kawa liebten. Sie waren neidisch darauf, dass Kakepuku neben Kawa stehen durfte und forderten den Begünstigten heraus. Einer war Puketarata, ein ansehnlicher Hügel ganz mit dichtem Wald bedeckt. Er konnte Kakepuku nicht das Wasser reichen und musste sich schon bald zurückziehen und seine Wunden pflegen.
Der andere Herausforderer, Karewa, ein kahler, felsiger Geselle, rang weiter mit Kakepuku. Beide riefen vulkanisches Feuer zu Hilfe. Dichter Dampf und beißender Rauch quoll aus ihren Seiten, glänzende weiße Lava floss aus ihren Flanken, während sie erbittert kämpften. Die Erde bebte, Donner rollte durchs Tal. Bäume verbrannten, und kleine Bäche trockneten aus. Es war wirklich furchterregend.
Schließlich gab der Kahlköpfige auf und floh die ganze Nacht hindurch. Er donnerte durch Sümpfe und Farne, trampelte durch Ebenen und Flüsse bis in den westlichen Ozean hinein, wo ihm die aufgehende Sonne Einhalt gebot. Dort steht er noch immer und wird von den Menschen heute „Gannet Island“ genannt. Manchmal strömen Wolken von seinem Gipfel herab, die der Wind zur Bergdame Kawa trägt, denn er bewundert sie immer noch.
Die schöne Kawa aber liebt den mächtigen Kakepuku noch heute. Sehnsuchtsvoll streckt sie ihre Arme nach ihm aus. Wenn die Nebelschleier die Bergdame und ihren Angebeteten sanft umhüllen, sagen die Maori: „Heute ist eine wundervolle Hochzeitsnacht für Kawa und Kakepuku.“
Botschaft dieser Geschichte
Kakepuku fragt dich: „Fühlst du dich manchmal einsam? Sei versichert, irgendwo wartet ein Seelengefährte auf dich. Das kann ein Lebenspartner, ein guter Freund oder ein tierischer Begleiter sein. Doch du musst dich auf den Weg machen. Wenn du auf dem Sofa sitzen bleibst, werdet ihr euch nicht begegnen. Und dann habe Geduld, denn einen Seelenpartner sucht man nicht, die Seelen finden sich. Du kannst nur eines tun: Geh hinaus, öffne dein Herz, und sei bereit.“
Diese Übung kann dir helfen, dein Herz für die Liebe zu öffnen:
Setze oder lege dich bequem und entspannt hin, sodass dein Brustraum nicht eingeengt ist und du frei und tief atmen kannst. Nach einigen Atemzügen richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Brustraum.
Wie fühlt sich dein Herz an? Welche Gefühle kannst du wahrnehmen?
Lege deine Hände auf dein Herz, und schenke ihm eine liebevolle Berührung. Mit jedem Einatmen lasse goldenes Licht in deinen Körper strömen, mit jedem Ausatmen lenke das Licht in dein Herz.
Lasse das Licht in deinem Herzen immer heller strahlen und immer größer und weiter werden. Es erfüllt dein Herz, dann deinen Brustraum und wird mit jedem Atemzug noch strahlender und leuchtet weit über deinen Körper hinaus.
Genieße das Gefühl des Friedens und der Liebe, das sich in dir ausbreitet. Bedanke dich bei deinem Herzen dafür, dass es tagein tagaus für dich schlägt und so viel Liebe in sich trägt. Dann atme dreimal tief ein und aus, und kehre in dein Alltagsbewusstsein zurück.
Affirmation
Mein Herz ist groß und weit, tiefe Liebe zu allen Wesen erfüllt mich. Ich bin bereit für die große Liebe
Christiane Schöniger, Magazin-Herausgeberin, Messe- und Veranstaltungsorganisatorin, Fotografin, Reisende, hat zwei erwachsene Söhne und lebt im schönen Odenwald. Sie übt und unterrichtet seit 35 Jahren Kyudo, die Kunst des japanischen Bogenschießens.
Sie hat sich nach vielen Jahren den alten Traum vom Reisen und Fotografieren erfüllt. Bei der ersten Reise nach Neuseeland hat sie sich in dieses wundervolle Land am anderen Ende der Welt verliebt und war von der lebendigen Kultur und Tradition der Maori ebenso fasziniert wie von der unglaublich vielfältigen Natur.
Heute bietet sie persönlich geführte Rundreisen in kleinen Gruppen nach Neuseeland an.
Nächste Reisetermine nach Neuseeland:
25.11. – 18.12.2021 und 1.2. – 24.2.2022
Christiane Schöniger
Maori – Heilsame Botschaften der Ureinwohner Neuseelands
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