Die Kichererbse ist beliebt bei Vegetariern und Veganern wegen des Lysingehalts der Hülsenfrüchte, denn diese Aminosäure findet sich ansonsten vor allem in Fleisch und Milchprodukten. Der Nährwert der Kichererbsen ist unübertroffen, sie ist eine preiswerte Hülsenfrucht und bekannt als Grundbestandteil des Hummus.
Altes Potential neu entdeckt
Ihr Gesundheitspotential ist beeindruckend: so dient sie seit alters her als Prophylaxe für Herzkreislauferkrankungen und Diabetes Typ II. Neuerdings im Fokus ist ihr Gehalt an Phyto-Östrogenen, die ohne Nebenwirkungen in jedem Lebensalter den Hormonspiegel harmonisieren. Frauen können damit hormonell sicher durch ihre fruchtbare Phase navigieren, Schwangerschaft und Geburt sowie durch die Wechseljahre und die Zeit danach. Was viele nicht wissen: Sprossen und Jungpflanzen sind noch heilkräftiger als die Erbsen, also die Samen der Pflanze.
Die FAO, die Landwirtschaftsorganisation der UNO, kürte 2016 zum „internationalen Jahr der Hülsenfrüchte.“ Alle Ernährungsgesellschaften empfehlen den Verzehr von Hülsenfrüchten als gesunde, ballaststoffreiche Proteinquelle. Der Nährwert der Kichererbsen liegt in einem ähnlich hohen Protein- und Mineralstoffgehalt wie Produkte tierischen Ursprungs und sind darüber hinaus reich an gesundheitsfördernden Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen und Phytoöstrogenen. Erstaunlich, dass der Bundesdeutsche durchschnittlich nur 700 Gramm Hülsenfrüchte pro Jahr (!) verzehrt.
Uralte Heilpflanze
In allen Pflanzenbüchern des Mittelalters ist Venuskicher zu finden. Hildegard von Bingen wußte um den hohen Nährwert der Kichererbsen und hielt große Stücke auf sie als leichte und wohltuende Speise und auch als fiebersenkendes Mittel. Hieronymus Bock, Botaniker und Arzt, erwähnte im 16. Jahrhundert die Zisererbse als Arznei gegen vielerlei Gebrechen.
Im „New Kreuterbuch“ von Leonart Fuchs aus dem Jahr 1543 heißt es, die Pflanze sei „gesotten in Wasser und getrunken gut für den Bauch, treibt den Harn, fördert Menstruation und Milchbildung.“ Nach dem Ersten Weltkrieg baute man die dunkelsamige Kichererbse als Kaffeeersatz an.
Bereits vor 2500 Jahren verwendeten die Uiguren in Yinjiang, China, die Kichererbse als Heilpflanze zur Behandlung von Bronchitis, Verdauungsstörungen wie Verstopfung, Hautjucken, Diabetes, zu hohen Blutfettwerten, Osteoporose und Krebs.
Die Kichererbse ist einjährig, stellt nur geringe Bodenansprüche, liebt aber Wärme und kommt mit wenig Wasser aus. Daher wird sie als klimaresistent angesehen und zunehmend auch in unseren Breitengraden angebaut.
Die fröhliche Erbse
Diese Hülsenfrucht hat viele schöne Namen wie Venuskicher, Echte Kicher, Römische Kicher, Garbanze, Sperberköpfli oder Felderbse. Sie ist aber mit der Erbse nicht näher verwandt. Schon vor mehr als 9000 Jahren, im neolithischen Zeitalter, wurde sie in Kleinasien angebaut und später auch im Mittelmeerraum. Schon die Römer brachten sie nach Germanien. Bei uns heute ist der Anbau der Feldfrucht besonders bei Biobauern beliebt, die sie oft direkt vermarkten. Heutzutage ist die Kichererbse nach Bohnen und Erbsen die drittwichtigste Hülsenfrucht und wird weltweit angebaut.
Der Nährwert der Kichererbsen
Die Kichererbse enthält viel Folsäure oder Vitamin B9: bis zu 300 Mikrogramm pro 100 Gramm. Mit 100 Gramm Kichererbsen wird der Tagesbedarf dieses wichtigen Vitamins zu mehr als der Hälfte abgedeckt. Laut der Nationalen Verzehrsstudie II aus dem Jahr 2008 sind 79% der Männer und 96% der Frauen von einem Folsäuremangel betroffen, was sich durch Müdigkeit, Blässe, Schäden an der Darmschleimhaut und Konzentrationsschwäche äußern kann.
Da Folsäure im menschlichen Organismus nicht selbst hergestellt werden kann, ist sie essenziell und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Ein Teelöffel Venusurkicher® Granulat von Naturprodukte Dr. Pandalis enthält 80 Mikrogramm Folat aufgrund der verwendeten besonders vitalstoffreichen Varietät, was 40 Prozent des Tagesbedarfs entspricht.
Viele Frauen und Ärzte stehen zu Recht einer Hormonersatztherapie kritisch gegenüber. Mit einer solchen Behandlung wächst nämlich signifikant das Risiko für Brustkrebs. Die Phytoöstrogene in Kichererbsen wirken völlig anders. Man spricht von einer adaptogenen oder modulierenden Wirkung, das heißt von einer ausgleichenden oder harmonisierenden Wirkung aufs Hormonsystem. Bei der Zufuhr von Phytoöstrogenen aus der Kichererbse wie Isoflavone und Lignane geht es um das hormonelle Gleichgewicht.
Dr. med. Christiane Northrup schreibt in ihrem Standard-Werk „Weisheit der Wechseljahre“: „Wenn Ihr Östrogenspiegel niedrig ist, haben diese Pflanzeninhaltsstoffe einen östrogenen Effekt, wenn Ihr Östrogenspiegel jedoch zu hoch ist, blockieren sie die stärkeren Östrogene.“
In meinen Augen ist es bei hormonellen Disbalancen wie den Wechseljahren eine gute Idee, mit einem Konzentrat aus der ganzen Jungpflanze wie Venusurkicher® Granulat seinen Hormonspiegel in Balance zu bringen und zu halten. Hierfür wird die Jungpflanze einer speziellen, besonders gesunden Varietät der Kichererbse verwendet, die neben einer hohen Konzentration von Phytoöstogenen mit bis zu 557 Mikrogramm pro 100 Gramm Frischgewicht besonders reich an Folat ist. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure leistet wie die Phytoöstrogene einen Beitrag zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden.
Es ist keine gute Idee, isolierte Phytoöstrogene zum Beispiel aus Rotklee oder Soja zu sich zu nehmen, weil isolierte Isoflavone nicht ohne Risiko sind, was das Risiko für die Entwickelung von Brustkrebs betrifft. Phytoöstrogene im Verbund der ganzen Pflanze wirken ganz anders, nämlich sicher, und sie führen sogar zur Apoptose – einem Art Selbstmordprogramm – von Krebszellen.
Mit der Kraft der Kichererbse bin ich beschwerdefrei durch die Wechseljahre gekommen und möchte die Kichererbse jedenfalls auch sonst nicht missen als Gesundheitselixier sowohl als Lebensmittel und auch als Jungpflanzenextrakt. Mein Hormonspiegel entspricht dem einer 25jährigen, sagte mir meine Naturheilärztin, ich bin aber 68 Jahre alt. Ein gutes Ergebnis, finde ich.
Rezepte von Hildegard von Bingen zum Beispiel für Kichererbsen-Püree, Eintopf, Dinkelbällchen, Bratlinge, Kastanien-Dip, Sesamcreme oder Aufstrich finden Sie unter
Australischer Kichererbsen-Kürbis-Salat
Venusurkicher® Extrakt über www.pandalis.de
Barbara Simonsohn ist Ernährungsberaterin und Reiki-Ausbilderin. Seit 1982 gibt sie Seminare im In- und Ausland, vor allem über das authentische Reiki mit sieben Graden, aber auch in Azidose-Therapie und -Massagen sowie in Yoga. Darüber hinaus befasst sie sich intensiv mit dem Thema „gesunde Ernährung“ und gilt als Expertin für „Superfoods“.
Seit 1995 hat Barbara Simonsohn zahlreiche Ratgeber im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit veröffentlicht.
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